

6 Anzeichen, dass Sie mehr Schlaf benötigen – Müdigkeit ist keines davon
Sie wissen, dass Sie die allseits empfohlenen 8 Stunden jede Nacht schlafen sollten, um dann munter, wach und voller Energie und Elan durch den Tag zu gehen.
Das würden Sie ja auch sehr gerne tun … wenn da nicht das Leben wäre:
den ganzen Tag in der Arbeit schuften und dann abends nicht gleich abschalten können, für die schwierige Prüfung lernen, den Haushalt erledigen, die Lieblingsserie im Fernsehen, ein weiteres Kapitel im Krimi, noch schnell Facebook checken, die wenige Zeit genießen, die zwischen Kinder ins Bett bringen und selbst schlafen gehen noch bleibt.
Während uns bewusst ist, dass ständiges Gähnen und ein Gefühl der Müdigkeit klare Zeichen dafür sind, dass wir zu wenig bzw. zu schlecht schlafen, gibt es weitere, nicht so offensichtliche Anzeichen dafür. Diese werden Sie womöglich etwas überraschen, sehen Sie selbst.
Sie brauchen ständig Kaffee.
Der Großteil der erwachsenen Bevölkerung kann es sich nicht vorstellen, ohne Kaffee in den Tag zu starten.
Falls Sie mehr als eine Tasse Kaffee benötigen, sollten Sie Ihren Kaffeekonsum mal genauer unter die Lupe nehmen. Falls Sie tatsächlich 3 oder mehr Tassen pro Tag benötigen um zu funktionieren, nimmt das Koffein Ihnen leider die Möglichkeit, dies auch zu fühlen. Mit Koffein intus fühlen Sie sich nicht müde, da es ein starkes Aufputschmittel ist.
Was tut Koffein in unserem Körper?
Koffein blockiert Adenosin.
Adenosin ist eine körpereigene Substanz, die während des Tages ansteigt. Je höher die Konzentration an Adenosin, desto niedriger der Blutdruck und die Herzfrequenz, desto müder und erschöpfter werden wir. Der natürliche Vorgang unseres Körper im Laufe eines Tages. Nun bewirkt Koffein allerdings, dass die Adenosinrezeptoren blockiert werden, der natürliche Vorgang wird unterbrochen, wir fühlen uns nicht mehr müde. (Quelle)
Koffein erhöht Dopamin.
Dopamin ist ein erregend wirkender Neurotransmitter, er wird für die Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit benötigt. Koffein erhöht Dopamin in einer ähnlichen Weise wie Amphetamine dies tun, es erhöht die Wachheit und könnte mit ein Grund dafür sein, dass Koffein so suchtbildend wirkt. (Quelle)
Koffein unterdrückt Melatonin.
Melatonin ist ein Hormon, das unseren natürlichen 24-Stunden-Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Es wird umgangssprachlich auch als „Schlafhormon“ bezeichnet. Tagsüber wenn es hell ist, wird die Melatoninproduktion unterdrückt. Abends wenn es dünkler wird, schüttet unser Körper Melatonin aus. Was dazu führt, dass wir müde werden, ein- und durchschlafen können. Koffein unterdrückt diese natürliche Melatoninproduktion und kann so zu einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus führen. (Quelle)
Mit einer Halbwertszeit von etwa 5 Stunden kann Koffein eine nicht zu unterschätzende, negative Wirkung auf unseren Schlaf haben. (Quellen: hier und hier) Das heißt, nach etwa 5 Stunden ist gerade mal die Hälfte des eingenommenen Koffeins in unserem Körper abgebaut.
Überlegen Sie kurz wie es um Ihren Koffeinkonsum steht. Sind es mehr als 1-2 Tassen Kaffee pro Tag, womöglich sogar in den Nachmittags- und Abendstunden?
Versuchen Sie, Ihren Kaffee auf eine Tasse morgens zu beschränken. Vergessen Sie nicht, dass Koffein auch in Tee, Energy Drinks und auch in Schokolade enthalten ist. Also besser keine Schokolade als Betthupferl, auch wenn es eine „gesunde“ Zartbitterschokolade ist 😉
Sie sind ständig hungrig.
Wenn wir müde sind möchten wir einfach nur etwas mehr Energie verspüren, um es durch den Tag zu schaffen. Was gibt uns Energie? Essen, na logisch.
Der Hauptgrund dafür liegt in den Hormonen Leptin und Ghrelin. Leptin sagt uns wann wir satt sind. Im Gegensatz dazu ist Ghrelin das „Hungerhormon“. Im Schlaf wird das appetitzügelnde Leptin ausgeschüttet, im wachen Zustand das appetitanregende Ghrelin.
In einer Studie (Quelle) wurde festgestellt, dass eine einzige Nacht ohne Schlaf das Leptin reduzieren und gleichzeitig das Ghrelin erhöhen kann. Langfristig kann Schlafmangel also tatsächlich zu einer Gewichtszunahme führen.
Achten Sie bei Ihrem Hungergefühl daher darauf, ob Sie tatsächlich mehr Essen benötigen, oder vielleicht doch eher mehr Ruhe und Schlaf.
Sie haben Heißhunger auf Süßes.
Sind wir müde, suchen wir nach einem Weg, zu mehr Energie zu gelangen. Wie schon erwähnt, greifen wir hier meist zu Essen. Durch den Schlafmangel gelingt es unseren Körperzellen schlechter, Glukose (= Zucker) aufzunehmen, die wir allerdings so dringend für mehr Energie bräuchten.
Das heißt, unsere Zellen lechzen nach Zucker. Das zeigt uns unser Körper sehr deutlich, er entwickelt einen Heißhunger auf Süßes. Wir geben diesem Verlangen nach, essen etwas Süßes. Aber die Zellen können es nicht aufnehmen, eine sogenannte Insulinresistenz entsteht. Und wir haben weiterhin einen Heißhunger auf Süßes.
Studien haben gezeigt, dass eine einzige Nacht (Quelle) bzw. vier Tage mit nur sehr wenig Schlaf (Quelle) bereits zu Anzeichen einer Insulinresistenz führen können. Langfristig kann dies für den Körper nicht nur eine Gewichtszunahme bedeuten, sondern auch chronische Gesundheitsprobleme wie Diabetes und Herzkrankheiten.
Sie sind häufig krank.
Haben Sie gewusst, dass die Qualität Ihres Schlafs eine direkte Auswirkung auf Ihr Immunsystem haben kann? In einer Studie (Quelle) wurde festgestellt, dass jene Teilnehmer, die weniger als sieben Stunden Schlaf bekamen, eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit hatten, eine Erkältung zu entwickeln als jene, die auf acht und mehr Stunden Schlaf kamen.
Es ist also eine gute Idee, neben der Ernährung auch auf Ihren Schlaf zu achten, wenn Sie in letzter Zeit infektanfälliger waren.
Sie sind schlecht gelaunt, „schusselig“ und unkonzentriert.
Eine Studie an der University of Pennsylvania (Quelle) fand heraus, dass Teilnehmer, die sieben Tage lang nur maximal 5 Stunden schliefen, emotional instabiler wurden. Sie waren schlecht gelaunt, gereizt, ungeduldig mit ihren Mitmenschen, vergesslich und konnten sich schlecht konzentrieren. Es brauchte zwei volle Nächte an Schlaf, um die Teilnehmer wieder in einen „normalen“ Gemütszustand zu versetzen.
Wieso das so ist? Ein Grund könnte sein, dass während des Schlafs eine Reihe an Reparaturprozessen in unserem Körper stattfinden. Gift- und Schadstoffe werden während des Schlafs entsorgt (Quelle). Ohne adäquaten Schlaf verbleiben diese Schadstoffe in unserem Gehirn.
Wenn Sie also schnell gereizt sind, ungeduldig oder auch öfter als sonst Dinge vergessen (Wo habe ich bloß die Schlüssel hingetan?!), sollten Sie es womöglich mit etwas mehr Schlaf versuchen.
Ihre Haut sieht müde aus.
Es gibt einen Grund wieso man ihn auch „Schönheitsschlaf“ nennt – die erholsamen 7-9 Stunden im Bett, die wir jede Nacht schlafend verbringen sollten. Während des Schlafs repariert Ihr Körper geschädigte Zellen, wir haben alle zig-Milliarden von diesen.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 fand heraus, dass der Unterschied zwischen gutem und schlechtem Schlaf 30 % in der Zellerneuerung der Haut beträgt (Quelle).
Das heißt, wenn wir unserem Körper den Schlaf gönnen, den er für alle essentiellen Stoffwechsel- und Reparaturvorgänge benötigt, können wir mit einer jünger und vitaler aussehenden Haut durch das Leben gehen.
WICHTIG: Die dargestellten Informationen sind ausschließlich für den Informationsgebrauch bestimmt. Sie stellen keine medizinische Beratung dar und können einen ärztlichen Rat nicht ersetzen. Ferner sind die dargestellten Informationen nicht dazu geeignet, eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen. Ebenso wenig dürfen sie als Aufforderung zu einer bestimmten Behandlung oder Nicht-Behandlung einer möglichen Krankheit verstanden werden.
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